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Freitag, 12. Oktober 2012

Der große Lafer Backen

Man kann ja zu Johann Lafer stehen wie man will, doch 2 Dinge sind mehr als offensichtlich: er kann super kochen und backen und was er vielleicht noch perfekter mittlerweile beherrscht, ist sich zu vermarkten. Sein Name ist eine Marke und diese Marke verdient Geld und das nicht zu knapp – für Ihn und alle daran Beteiligten.




Ein schönes Beispiel hierfür „Der großer Lafer Backen“ – den Johann Lafer gestern höchstpersönlich auf der Buchmesse vorstellte. Das durfte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen – zumal GU den Johann Lafer auch gleich noch auf die Showkoch-Bühne stellte. Also nix wie hin.

Beim Publikum stach ich dann ein klein ein wenig raus. Ich bin halt nicht die normale Zielgruppe: weiblich und über 40. Bei denen kam der smarte Johan natürlich hervorragend an – da sah man seine große Erfahrung auf der Bühne, vor der Kamera und vor allem vor Publikum.



Doch was er dann auf der Bühne zauberte, war mehr als ernüchternd. Ok, Kuchenbacken in 30 min ist auch nahezu unmöglich. Aber eine fertige Biskuitrolle nur aufschneiden – oder sogar aufschneiden lassen – (ich weiß es nicht mehr so genau) ist jetzt nicht der große Hit. Auch nicht, wenn der Kollege (dessen Name mir auch entfallen ist) auf fertige Petit Fours einfach nur noch die Schokideko drauf macht – zumal Petit Fours immer zu süß sind, wie ich finde. Immerhin hat Johann Lafer selbst das Eiweiß/Baiser für die Himbeertörtchen aufgeschlagen und die Sahne für kleine Schwarzwälder im Glas. Hierbei hat er als bekanntes Multitalent noch Werbung gemacht für seinen neuen Schneebesen, den Handmixer und sein anderes Buch „Der große Lafer“.
Natürlich durften auch die eigenen Servietten mit seinem Logo drauf nicht fehlen als die Probierportionen ins Publikum gingen. Ich sag ja: Marketing hat er perfekt drauf.

Anstelle der 4 Sachen hätten auch 2 gereicht und die dann vielleicht etwas ausführlicherer. Da hatten sich einige im Publikum mehr versprochen – ich auch.

Apropos mehr versprochen, das hatte ich mir auch vom Buch. Die Aufmachung ist wie bei GU natürlich immer stimmig und hochwertig. Groß und schwer ist das Buch – gut 500 Seiten und mehr als 1kg schwer. Doch dafür sind nur 60 Rezepte enthalten (ok, Variationen sind auch noch jeweils mit bei).



Es sind aber nur die Klassiker (siehe im Bild das Inhaltsverzeichnis), süß wie herzhaft, deren Herstellung im Buch haarklein beschrieben und bebilder ist. Das ist nett für Anfänger und die Rezepte sowie das Buch wurden an diesen auch auf ihre Tauglichkeit getestet. Doch ich für mich sehe eher kaum eine Mehrwert im diesem Buch. Auch die Waren- und Zubereitungskunde am Anfang ist jetzt nichts, was wirklich ein Kaufargument wäre.

Fazit: Ein schönes Backbuch in toller Aufmachung, aber eher was für die, die selten oder nie Backen - für 39,90 Euro. Wobei die es bestimmt nicht kaufen werden. Es werden eher die Lafer-Jünger kaufen, damit die Lafer-Kollektion vollständig ist. Ich lasse mich hier natürlich gern eines besseren belehren.
Tja, Marketing ist halt die Stärke vom Johann.

Also ich werde es nicht kaufen. Da habe ich lohnenswertere Bücher gesehen, aber dazu ein andermal mehr.

1 Kommentar:

  1. Das ist ja echt hammer, du musst wirklich hinter mir gestanden haben, ich habe in der ersten Reihe gesessen, unsere Fotos sind aus der gleichen Richtung gemacht. Das Buch finde ich auch nicht so toll, ich habe es hauptsächlich wegen der Widmung gekauft. Zwei Sachen habe ich bisher nachgebacken und war nicht sehr überzeugt. Das Kochbuch finde ich besser. Viel Spaß in Australien. GGLG Anne

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